Medizinische Notfälle und Krankheiten halten sich nicht an die Öffnungszeiten der Ärzte. Manchmal kommt es gerade am Wochenende, nachts oder am Abend zu einer Situation, wo man einen Mediziner benötigt. Was tun ist dann die Frage? In diesem Fall gilt es abzuwiegen, ob es sich um einen wirklichen Notfall handelt, wo oft nur ein Rettungsdienst helfen kann oder ob ein ärztlicher Bereitschaftsdienst der richtige Ansprechpartner ist. Es herrschen oft Unklarheiten, was der Unterschied zwischen diesen beiden Notdiensten ist. Wer sich sofort an den richtigen Ansprechpartner wendet, spart Zeit, die in einem Notfall oft das Leben retten kann.
Was macht der Notarzt?
Ein Notarzt hat nach dem Medizinstudium eine Zusatzqualifikation erworben. In Deutschland handelt es sich dabei um eine zweijährige Ausbildung mit der Bezeichnung Notfallmedizin. In den Kursen erfolgt eine Spezialisierung in Intensivmedizin, Anästhesiologie und außerdem muss man 50 Einsätze mit einem verantwortlichen Notarzt absolvieren. Diese Qualifikation ist auch dringend notwendig, denn schließlich wird der Notarzt in der Regel zu jeden Fällen gerufen, wo es um Leben und Tod geht. Wichtige Hilfe leistet der Notarzt unter anderem bei folgenden gesundheitlichen Problemen:
- Verdacht auf Herzinfarkt
- Verdacht auf Schlaganfall
- Bewusstlose Personen
- Unfallopfer
- Sonstige Notfälle wie Brände
Ein Notarzt ist im Normalfall mit einem Notfalleinsatzfahrzeug unterwegs und wird von einem Rettungsassistenten begleitet. Begleitet wird das Notfalleinsatzfahrzeug oft von einer Rettung, wo gut ausgebildete Sanitäter ebenfalls mit Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sind.
Wie verhält man sich bei einem Notfall richtig?
Egal ob man selbst in eine Notsituation kommt oder Zeuge eines Unfalls ist, wichtig ist so weit wie möglich Ruhe zu bewahren. Wer zu einem Autounfall kommt oder eine Person bewusstlos z.B. in einem Park vorfindet, hat in der Regel Erste Hilfe zu leisten. Wenn man Zeit verschwendet und nicht gleich anpackt, riskiert man im schlimmsten Fall ein Menschenleben. Wie man sich im Notfall richtig verhält, haben die meisten im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses für den Führerschein gelernt. Da die Prüfung jedoch bei vielen schon Jahre zurückliegt, zögern viele aus Angst, etwas falsch zu machen. Dabei sind die ersten Schritte gar nicht so schwierig:
- Zunächst sichert man die Unfallstelle ab
- Patienten ansprechen – Atmung und Puls überprüfen
- Rettung alarmieren
- Weitere Personen um Hilfe bitten
- Falls keine Atmung und kein Puls vorhanden ist, umgehend mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen
In Deutschland erreicht man die Rettung unter der Nummer 110. Alternativ dazu kann man auch die in ganz Europa gültige Nummer 112 wählen. Auch beim Erstkontakt mit den Helfern ist oberstes Gebot, Ruhe zu bewahren. Schließlich müssen die Mitarbeiter der Einsatzzentrale genau wissen, um welchen Notfall es sich handelt. Als Anrufer sollte man sich zunächst identifizieren und dann genau schildern, was passiert ist. Auch der Zustand der verletzten oder erkrankten Person ist genau zu beschreiben. Besonders wichtig ist eine genaue Beschreibung des Einsatzortes, damit die Rettungskräfte möglichst bald zu Hilfe eilen können. Nicht immer ist es jedoch notwendig, die Rettung zu holen. Für viele Fälle reicht es aus, den medizinischen Notdienst zu alarmieren.
Was macht der medizinische Notdienst?
Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine Vertretung des Hausarztes. Erkrankt man zu einer Zeit, wo der betreuende Arzt keine Sprechstunde hat oder kommt es am Wochenende zu gesundheitlichen Problemen, ist der ärztliche Notdienst der richtige Ansprechpartner. Dabei geht es um nicht lebensbedrohliche Krankheiten. Im Prinzip ist in Deutschland jeder niedergelassene Arzt dazu verpflichtet, am ärztlichen Notdienst teilzunehmen. Als Patient profitiert man von einer Betreuung auch zu Zeiten, wo kein Mediziner Sprechstunde hat. Allerdings muss man oft mehrere Stunden warten, bis der ärztliche Bereitschaftsdienst eintrifft. Für Privatversicherte gibt es die Möglichkeit, ohne Zuzahlung einen privaten Anbieter zu kontaktieren. Moderne Bereitschaftsdienste bieten die Möglichkeit der Kontaktaufnahme über Telefon oder eine hilfreiche App. Man kann den Arzt nicht nur zu sich nach Hause kommen lassen, sondern auch einen Besuch im Büro oder an jedem beliebigen anderen Ort veranlassen. Einige ärztliche Bereitschaftsdienste sind nicht nur abends oder am Wochenende verfügbar, sondern ersetzen auch den Besuch beim Hausarzt. Man kann zum Beispiel Termine für Impfungen ausmachen. Mit den Bereitschaftsdiensten erspart man sich die Wartezeit beim Arzt und die Anfahrt. Auch die mühsame Parkplatzsuche vor der Ordination entfällt, weil der Mediziner überall dorthin kommt, wo Patienten ihn brauchen. Der Service ist bereits in vielen großen Städten Deutschlands verfügbar. Auch wer gesetzlich versichert ist, kann von der Dienstleistung profitieren. Dann zahlt man jenen Tarif, der in der Gebührenordnung für Ärzte vorgesehen ist.
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